"Du hast mir nicht zugehört!"
"Du bist total empfindlich!"
"Du nervst mich!"
"Das sagst du doch nur, weil du neidisch bist!"
Kennen Sie solche und ähnliche Äußerungen und fragen sich, wie Sie darauf so reagieren können, dass die Verbindung zum Gesprächspartner bestehen bleibt?
Die Gewaltfreie Kommunikation (GfK) hilft sich selbst bewusst zu werden über das, was man braucht und möchte - und sich bewusst zu sein über das, was der andere braucht und was ihm helfen würde es zu bekommen.
GfK ist bei der Kommunikation im privaten und beruflichen Kontext hilfreich und wird weltweit bei der friedlichen Konfliktlösung eingesetzt.
Sie wurde von Marshall B. Rosenberg entwickelt und ermöglicht ein vertrauensvolles und wertschätzendes Miteinander. Sie unterstützt uns dabei uns ehrlich und klar auszudrücken.
Die Gefühle und Bedürfnisse stehen dabei im Mittelpunkt.
Die Art und Weise, wie wir kommunizieren, wird beeinflusst durch die unterschiedlichen Haltungen, die wir - je nach Situation und Gesprächspartner - anderen und uns selbst gegenüber einnehmen.
Stellvertretend für die drei Haltungen gibt es drei Symboltiere: Giraffe, Wolf und Schaf. Das Schaf ist allerdings kein "offizielles" Symboltier von Marshall Rosenberg sondern wurde von Serena Rust ergänzt.
In der Giraffenhaltung kommunizieren wir empathisch, kraftvoll und wohlwollend. Daher wird die GfK auch als Giraffensprache bezeichnet.
Die Giraffe lebt aus einer Haltung der Achtsamkeit, radikaler Selbstverantwortung, Wertschätzung und Einfühlung. Ihre Sprache ist kraftvoll und klar. Sie hält ohne zu dominieren oder klein beizugeben die Balance zwischen aufrichtiger Selbst-vertretung und wohlwollendem Verständnis für den anderen. Dabei ist sie wach und präsent sowohl für ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse und für die des anderen.
Auch in der "Wolfshaltung" versuche ich dem anderen zu sagen, wie es mir geht und was ich brauche. Aber ich verpacke es in so stachelige Äußerungen, dass mein eigentliches Anliegen nur sehr schwer zu erkennen ist. Wenn ich in der Wolfshaltung bin, sehe ich meinen Gesprächspartner als Feind und deute seine Äußerungen als Angriff. Dann ist die Sprache auf Dominanz ausgerichtet und Lösungen, bei denen beide gewinnen, liegen außerhalb des Horizontes.
In der treuherzigen "Schafshaltung" glaube ich den Bewertungen und Anschuldigungen des Wolfes. Das Schaf ist oft ängstlich, schuldbereit und hält sich oft für unwichtig, ungenügend und wertlos. Es benutzt häufig Konjunktive und fragt häufig aus der Unsicherheit heraus nach. Seine grundsätzliche Überzeugung den Umständen und den Menschen ausgeliefert zu sein, macht es oft handlungsunfähig und hilflos.
„Wenn wir die Bedürfnisse und Gefühle des anderen hören,
dann erkennen wir die Menschlichkeit, die wir gemeinsam haben."
Marshall B. Rosenberg